Im Arbeitsleben gibt es häufig Situationen, die Stress und Angst hervorrufen können. Doch was, wenn die Arbeit selbst mit Angst verbunden ist? Beate Muschalla, Professorin für Psychotherapie und Diagnostik an der Technischen Universität Braunschweig, thematisiert diese Problematik in der aktuellen Ausgabe von «Psychologie Heute» (06/2025).
Welche Angst-Arten gibt es im Arbeits-Zusammenhang?
Muschalla identifiziert drei Hauptarten von Ängsten, die am Arbeitsplatz auftreten können: Zunächst gibt es die Sorgenangst, bei der Betroffene ständig über mögliche Fehler oder Schwierigkeiten nachdenken. Die zweite Art ist die Arbeitsplatzphobie, bei der schon der Gedanke an den Arbeitsplatz Panikattacken auslösen kann. Schließlich erwähnt sie die soziale Angst, die sich auf die Interaktion mit Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden bezieht und sich als Unsicherheit in sozialen Situationen oder Überempfindlichkeit gegenüber der Meinung anderer äußert.
Was kann man tun?
Wenn man merkt, dass etwas Überwindung kostet und man es vermeiden möchte, empfiehlt Muschalla, sich die Gründe dafür zu hinterfragen und schrittweise daran zu arbeiten. Beispielsweise könnte man, wenn man Angst vor Vorträgen hat, einen Plan erstellen, um in einem halben Jahr einen Vortrag halten zu können. Dabei ist es wichtig, die Ziele realistisch und überschaubar zu gestalten. Das Gespräch mit vertrauten Personen kann ebenfalls hilfreich sein, um das Problem zu besprechen und zu üben.
Zwei weitere Ratschläge von der Professorin sind: Angstvolle Annahmen realistisch zu hinterfragen, etwa bezüglich der eigenen Arbeitsleistung, und positive Ereignisse in einem Notizbuch festzuhalten, wie beispielsweise: «Ich habe mich heute in der Besprechung in die vordere Reihe gesetzt und meinem Nachbarn eine Frage beantwortet.»
Wenn die Ängste aber zu groß sind
Sollten die Ängste jedoch überwältigend sein, rät Muschalla dazu, eine Verhaltenstherapie in Erwägung zu ziehen.
Was man eher nicht tun sollte
Was ist mit dem Gedanken, sich krankschreiben zu lassen? Muschalla rät davon ab, da sich Ängste dadurch verstärken und auf andere Lebensbereiche ausweiten können. Letztendlich könnte die Angst nicht mehr nur eine spezifische Arbeitssituation betreffen, sondern sich auf viele oder sogar alle Aspekte des Arbeitsplatzes ausdehnen. Das könnte dazu führen, dass der gesamte Arbeitsplatz zu einem angstauslösenden Faktor wird.
Mehr Nachrichten
Erkennung und Ursachen kalter Füße: Ein Leitfaden zu Gefäßproblemen
Anzeichen einer möglichen Hörschwäche erkennen
Die besonderen Risiken von Alkohol für Frauen