Enthaltene «Superfoods» wie Chia-Samen, Açai-Beere oder Matcha machen Lebensmittel nicht automatisch zu supergesunden Produkten. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) hin. Ein hoch verarbeitetes Lebensmittel, das Superfoods enthält, sei deshalb noch kein ernährungsphysiologisch günstigeres, erklärt DGEM-Präsidentin Anja Bosy-Westphal.
Ein Beispiel ist Toast mit Chia-Samen: «Weißmehl-Toast bleibt Weißmehl-Toast, ob mit oder ohne Chia», so die Ernährungsmedizinerin. «Superfood-Müsli-Riegel» mit Açai oder Quinoa wiederum enthielten oft ebenso viel Zucker wie herkömmliche Riegel.
Immer die ganze Zutatenliste bewerten
Man sollte sich nicht von einer einzelnen vermeintlich tollen Zutat blenden lassen. «Dass sie Superfoods enthalten, darf aus gesundheitlicher Sicht also kein Alibi für den Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel sein», so die Professorin, die die Abteilung Humanernährung an der Uni Kiel leitet.
Zwar liefern die Superfoods isoliert betrachtet tatsächlich eine Menge Vitamine, Mineralstoffe oder sekundärer Pflanzenstoffe. Um zu beurteilen, wie gesund ein Lebensmittel wirklich ist, zählt allerdings die gesamte Zutatenliste.
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