Klima- und Meeresforscher warnen für die Region
Venedig vor einem Anstieg des Meeresspiegels um mehr als einen Meter
in den nächsten Jahrzehnten. Sollte der Klimawandel nicht
entscheidend gebremst werden, sei bis zum Jahr 2100 ein Anstieg um
bis zu 120 Zentimer möglich, hieß es. Als Extremszenario wurde sogar
ein Anstieg von rund 170 Zentimetern berechnet.
Das geht aus Analysen hervor, die in dieser Woche vom Fachmagazin
«Natural Hazards and Earth System Sciences» veröffentlicht wurden. An
dem Projekt beteiligt waren Universitäten aus Venedig und Lecce in
Apulien sowie das italienische Institut für Meeresforschung (Ismar).
Die Wissenschaftler mahnen, dass der steigende Meeresspiegel in Folge
des Klimawandels bei der Stadtplanung in Venedig und auch anderen
Küstenorten dringend einkalkuliert werden müsse.
Das Megaprojekt «Mose», bei dem an den drei Einfahrten zum Hafen von
Venedig mobile Flutschutztore errichtet wurden, soll Venedig aktuell
vor Hochwasser schützen. In einer Prognose der Wissenschaftler müsste
die Barriere von 2075 an fast das ganze Jahr geschlossen bleiben, um
die Stadt vor dem Meer zu schützen – was extreme Auswirkungen auf die
Umwelt und die Wirtschaft der Lagunenstadt haben würde.
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