Bei Anruf Hilfe: Rettungsdienste und Behörden haben zum Europäischen Tag des Notrufs an die Bedeutung eines raschen Alarms bei Unfällen, Bränden oder akuten schweren Krankheiten erinnert.
«Es gibt nach wie vor Menschen, gerade ältere, die davor zurückschrecken, den Notruf zu wählen. Weil sie Hemmungen haben, Hilfe zu rufen, aus welchen Gründen auch immer», sagte Thomas Müller-Witte vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) der Deutschen Presse-Agentur. Doch das könne fatale und mitunter tödliche Folgen haben. Der Europäische Tag des Notrufs ist der 11.2. – das Datum verweist auf die EU-weit gültige Notrufnummer 112.
Auf einen schnellen Notruf kommt es an
«Gerade bei Erkrankungen, die schwerwiegend sind, kommt es auf schnelle Hilfe an», sagte Müller-Witte, der Geschäftsführer des ASB-Regionalverbandes Frankfurt ist. «Deswegen haben wir das Blaulicht – aber: Der erste Schritt ist der Notruf, sonst hilft die ganze professionelle Kette des Rettungswesens und der medizinischen Versorgung im Krankenhaus gar nichts.»
Wichtig sei zudem, auch Kindern beizubringen, wie sie im Notfall die 112 wählen. «Ein Kind kann in Situationen kommen, wo es Hilfe braucht oder wo es merkt, dass andere Hilfe brauchen.»
Feuerwehren klären auf: Nur im Notfall 112
Wichtig sei, so das Deutsche Rote Kreuz in Hessen (DRK), die Nummer nur im Notfall anzurufen. «Bei allgemeinen gesundheitlichen Problemen oder wenn Arztpraxen geschlossen haben, erhält man die richtige Hilfe unter der Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117.»
Die Berufsfeuerwehren nutzen den Notruf-Tag, um mit einem «Twitter-Gewitter» über ihre Arbeit zu informieren und aufzuklären. Bundesweit sind mehr als 50 Wehren dabei. Über den Kurznachrichtendienst wollen sie über Einsätze und die Notrufannahme in der Leitstelle berichten.
«Tatsächlich herrscht nach wie vor bei vielen Menschen Unsicherheit darüber, wann es sich um einen Notfall handelt oder welche Informationen der Einsatzbearbeiter in der Leitstelle vom Anrufer braucht, um schnell Hilfe schicken zu können», erklärte die Frankfurter Feuerwehr. Leider werde die Notrufnummer auch häufig missbraucht oder versehentlich angerufen.
Ruhe bewahren und für die Retter «mitdenken»
ASB-Notfallsanitäter Müller-Witte rät 112-Anrufern, Ruhe zu bewahren, auch wenn das in einer Notsituation schwierig sei. Wichtig sei, den genauen Ort des Vorfalls zu nennen und verständlich zu reden, damit die Leitstellen-Mitarbeitenden alle nötigen Informationen rasch aufnehmen und die Helfer ihren Einsatzort finden können.
Hilfreich sei beispielsweise auch, die Retter, soweit möglich, vor der Tür in Empfang zu nehmen oder sich am Fenster bereitzuhalten. «Also im Grunde ein bisschen für die Einsatzkräfte mitdenken: Was braucht ihr, um mich zu finden?».
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