Eine ehrgeizige Amerikanerin aus Chicago trifft in Frankreichs Hauptstadt auf hochnäsige und dennoch liebenswürdige Französinnen und Franzosen. Und sie lernt deren Lebensart lieben: Das ist die Netflix-Serie «Emily in Paris» mit Lily Collins (33), die jetzt in ihre dritte Staffel geht (ab 21. Dezember).
Nun gibt es dazu ein Rezeptbuch – auch auf Deutsch: «Emily in Paris – Das Kochbuch» von Kim Laidlaw (ZS Verlag). In den USA erschien es schon im Sommer.
Coq au vin, Cassoulet, Croque Monsieur, Bouillabaisse, Profiteroles, Iles flottantes, aber auch Drinks wie Kir Royal und Pastis – all diese Gerichte oder Getränke (insgesamt mehr als 75 Rezepte in Kapiteln wie «Le Bistro», «La Patisserie» oder «Die Grundlagen») werden appetitanregend erklärt und mit Serienfotos angereichert.
Französische Küche für Einsteiger
Man merkt, dass sich das Buch nicht unbedingt an Frankreich-Erfahrene wendet, sondern eher Einsteigern die französische Küche nahebringen will. Voller legendärer Gerichte basiere das Buch «auf dem Besten, was Frankreich zu bieten hat – mit dem Fokus auf Emilys gastronomischen Erfahrungen», schreibt im Vorwort Serienproduzent Darren Star, der einst auch die Serie «Sex and the City» erfand.
In der Serie trinken und rauchen die Einheimischen wie Emilys Chefin Sylvie (Philippine Leroy-Beaulieu) viel und gern; sie essen ausschweifend – und haben natürlich ein verrücktes Liebesleben. Die bemühten Klischees über Paris und die intriganten Pariser sind oll – jedoch toll, wenn man es kitschig und albern mag.
Buttercroissants statt Cheeseburger
Kulturelle Unterschiede zwischen – im Klischee – zu fleißigen Amis mit angeblich wenig Sinn fürs gute Leben und Savoir-vivre-Europäern mit großer Lust auf Genuss werden für ein Millionenpublikum ausgeschlachtet. Emily verliebt sich in einen gutaussehenden Koch (Lucas Bravo) und begeistert sich für Buttercroissants, Macarons und Frankreichs Küche, die jenseits des vermeintlichen Kulinarikhorizonts der USA von Mac and Cheese und Cheeseburgern liegt.
«Die ganze Stadt sieht aus wie in «Ratatouille»», sagt Emily in einer Folge, als sie auf einer Seine-Brücke steht und die Lichter im Abendhimmel funkeln. Ihre Paris-Referenz ist also ein Pixar-Animationsfilm über eine Ratte mit kulinarischen Ambitionen.
Achja: Im Buch steht natürlich auch ein Rezept für Crème brûlée, die in der Serie der flamboyante Modeschöpfer Pierre Cadault (Jean-Christophe Bouvet) liebt. Er nascht sie aber gar nicht, sondern beruhigt sich gern damit, per Löffel massenweise die Karamellkruste knacken zu lassen.
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