Psychisch kranke Kinder und Jugendliche müssen nach Angaben von Ärzten monatelang auf einen Behandlungsplatz warten.
Insbesondere durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen habe sich die psychische und psychosoziale Situation bei Kindern und Jugendlichen erheblich verschlechtert, erklärten der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, und die stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (bkj), Marion Schwarz. «Diese Patienten brauchen schnellstmöglich Hilfe, doch wir wissen nicht, wohin wir sie schicken sollen», klagte Fischbach.
Die Versorgungsangebote seien schon vor der Pandemie nicht ausreichend gewesen. Jetzt sei der Mangel dramatisch, warnten Fischbach und Schwarz in einem Appell an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). «Wir schieben einen Berg von Anfragen vor uns her und wissen zugleich, dass wir in den kommenden Monaten keinen Behandlungsplatz – höchstens vielleicht ein Erstgespräch – anbieten können. Das ist ein unzumutbarerer und auch gefährlicher Zustand», beschrieb Schwarz die Lage.
Die Experten appellierten an die Gesundheitspolitik, schnell und unbürokratisch für Abhilfe zu sorgen, «um den Versorgungsnotstand abzuwenden».
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