Der Ehering oder die Schuhe passen nicht mehr. So ein plötzlicher Wachstumsprozess im mittleren Alter kann auch auf eine seltene Erkrankung namens Akromegalie hindeuten.
Dabei sorgt meist ein gutartiger Tumor der Hirnanhangdrüse dafür, dass diese Drüse zu viel Wachstumshormone ausschüttet. Folge: Knochen und innere Organe werden dicker. Das kann sich zum Beispiel auch durch eine Vergrößerung der Hände oder Füße zeigen. Auch Gesichtszüge verändern sich – zum Beispiel kann die Nase optisch gröber erscheinen.
Fehldeutung als normale Alterungsprozesse
Vermehrtes Schwitzen, Kopfweh, Karpaltunnelsyndrome an den Händen oder das Schlaf-Apnoe-Syndrom sind weitere mögliche Symptome, so die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).
Ein Problem: Die «langsame Vergröberung des Aussehens», wie es die DGE nennt, werde häufig als Ausdruck des normalen Alterungsprozesses fehlgedeutet.
Bleibende Folgen möglich
Dabei sei eine frühzeitige Diagnostik wichtig. Werde die Erkrankung rechtzeitig behandelt, stünden die Heilungschancen gut. Zudem haben Betroffene weniger bleibende Folgen. So steigt durch die Hormon-Ausschüttung etwa das Diabetes-Risiko.
Akromegalie gehört zu den seltenen Erkrankungen. Nach Angaben der DGE wird die Krankheit in Deutschland jedes Jahr bei rund 330 bis 500 Menschen neu diagnostiziert. Das mittlere Alter bei der Diagnosestellung liege bei 40 bis 45 Jahren.
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