Sie lieben Pilates? Und Sie haben Lust, etwas Neues auszuprobieren? Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein Studio, das Reformer Pilates im Kursplan stehen hat.
Ihren Namen verdankt diese Pilates-Variante dem Großgerät, das dabei im Mittelpunkt steht: dem Reformer. Wie trainiert man damit und was bringt’s? Drei Fragen und Antworten.
Was genau ist dieser Reformer?
«Der Reformer ähnelt einem Bettgestell», so die Fitnesstrainerin Elisabeth Graser, die auch Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement ist.
Ein wichtiger Teil vieler Reformer ist eine Plattform, die auf Schienen gleitet und über Metallfedern mit dem Gestell verbunden ist. Graser: «Die Plattform wird über Seilzüge wie ein Schlitten sanft bewegt.» So sind viele Übungen möglich: im Liegen, im Sitzen, im Knien, im Stehen.
Übrigens: Eine neue Erfindung ist der Reformer übrigens nicht. Joseph Pilates, der die Trainingsmethode Pilates entwickelt hat, hat das Gerät bereits vor 100 Jahren patentieren lassen.
In der Entstehungsgeschichte des Fitnessgerätes findet sich übrigens auch die Erklärung, warum es so sehr an ein Bettgestell erinnert. Graser zufolge soll Joseph Pilates im Ersten Weltkrieg verletzte Mitgefangene trainiert haben – und dabei auf die Idee gekommen sein, Metallfedern an Betten zu spannen. Mittlerweile gibt es verschiedene Varianten des Reformers.
Was trainiere ich genau beim Reformer Pilates?
Ob auf der Matte oder auf dem Reformer: Pilates trainiert Kraft, Beweglichkeit und Koordination, sorgt für eine stabile Körpermitte und verbessert die Haltung, so Graser.
Typisch für Reformer Pilates: Durch den Einsatz der Seile und Federn müssen die Muskeln in Armen und Beinen stärker arbeiten als beim klassischen Pilates, bei dem der Fokus auf der Körpermitte liegt. Wer regelmäßig zum Reformer-Training geht, kann Graser zufolge schneller Fortschritte bei Kraftausdauer und Muskelaufbau beobachten als beim klassischen Matten-Pilates.
Muss ich Angst haben, dass mir Reformer Pilates zu anstrengend wird?
Reformer Pilates ist zwar fordernd, das Training lässt sich aber individuell gestalten. «Die an der Plattform befestigten Metallfedern können je nach Übung und Leistungslevel aus- oder eingehängt werden», so Elisabeth Graser. Dadurch können die Übungen sowohl erleichtert als auch erschwert werden.
Führt man die Übungen auf dem Reformer nicht korrekt aus, drohen Fehlbelastungen und Verletzungen. Graser rät daher: Wer diese Pilates-Variante ausprobieren will, tut das am besten im Zuge eines Personal Trainings oder in einer Kleingruppe – auf jeden Fall aber unter Aufsicht einer ausgebildeten Trainerin oder eines ausgebildeten Trainers.
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