Die Zahl der Apotheken in Deutschland geht weiter zurück. Sie sank bis Ende März auf den Tiefstand von 18 362, wie aus Daten des Deutschen Apothekerverbandes hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.
Dies waren nochmals 99 Apotheken weniger als Ende 2021. Laut einer Prognose dürfte die Apothekenzahl demnach bis Jahresende auf 18.166 sinken und könnte im kommenden Jahr unter die Marke von 18.000 fallen – auf voraussichtlich 17 870. Erfasst werden in der Betriebsstätten-Statistik Hauptapotheken und auch Filialen, von denen Apotheker bis zu drei betreiben können.
Verbands-Vize Hans-Peter Hubmann sagte, mit 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner liege Deutschland bei der Apothekendichte mittlerweile deutlich im unteren Drittel der EU-Staaten. Der Durchschnitt in der Europäischen Union liegt demnach bei 32 Apotheken pro 100.000 Einwohnern. Dabei habe sich in den beiden Pandemie-Jahren gezeigt, wie wichtig eine dezentrale und damit krisenfeste Arzneimittelversorgung sei, sagte Hubmann. Die Apotheken hätten 2020 und 2021 zahlreiche Sonderaufgaben für Staat und Gesellschaft erbracht – von Bürgertests über Impfstofflogistik bis zu digitalen Zertifikaten.
«Das hat zwar Umsätze und Erträge für eine begrenzte Zeit deutlich erhöht, war aber auch nur mit erheblicher Mehrarbeit und enormem Personalaufwand möglich», erläuterte Hubmann. Zudem fielen positive Sondereffekte ab diesem Jahr wieder weg, während unter anderem hohe Tarifabschlüsse für Angestellte und steigende Energiepreise insgesamt stärker belasteten. Angesichts eines deutlichen Fachkräftemangels bringe dies manche Apotheken schon im «Normalbetrieb» an ihre betriebswirtschaftlichen Grenzen. Das müsse auch die Politik sehen.
Als Grund für den Rückgang der Apotheken hatte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zuletzt den Fachkäftemangel angeben. Viele Apothekeninhaberinnen und -inhaber würden zudem aufgeben, weil sie keine Nachfolger zur Betriebsübernahme fänden.
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